Aktuelles

Berufsschüler aus der Partnerstadt von Rehau, Bourgoin-Jallieu, zu Gast an der BS Rehau und Hof

10 Schüler und eine Schülerin der Berufsschule der Partnerstadt von Rehau, Bourgoin-Jallieu, besuchen vom 21. Januar bis zum 03. Februar zusammen mit zwei Lehrkräften Rehau. Die Schüler werden am Unterricht der Helmut-Wagner-Schule in Rehau und der Johann-Viessmann-Schule in Hof teilnehmen und Firmen (Rehau AG, Lamilux, Hassmann, Wilo) besichtigen, um so einen Einblick in das duale System der Berufsausbildung in Deutschland zu bekommen.  Zudem sind verschiedene Aktivitäten geplant (z.B. Besuch des Grenzlandmuseums), um Land und Leute besser kennen zu lernen. Die Organisation des Besuches übernahmen federführend die Deutsch-Französische-Gesellschaft in Rehau sowie die Helmut-Wagner-Schule.

 

Alexander Lang, StD

Frankenpost vom 08.02.24
Fußballspiel der Gastschüler gegen die Klasse VMK10B der Helmut-Wagner-Schule Rehau

Neueste Technik für die Berufsschule Rehau –
Spritzgießmaschine im Wert von 130000 Euro als Dauerleihgabe

Die Kunststoffindustrie spielt Landkreis Hof eine bedeutende Rolle. Zur hohen Fachkompetenz in diesem Bereich trägt auch die entsprechend spezialisierte Helmut-Wagner-Berufsschule in Rehau bei, eine Außenstelle der Staatlichen Berufsschule Hof.

Eine neue Dauerleihgabe sorgt nun dafür, dass die Auszubildenden hier auch in Zukunft an Maschinen lernen, die dem neuesten Stand der Technik entsprechen:  Der Maschinenhersteller Arburg aus Loßburg im Nordschwarzwald stellt der Schule eine Spritzgießmaschine im Wert von rund 130.000 Euro als Dauerleihgabe zur Verfügung. Diese wurde nun im Rahmen einer kleinen Feier an die Schule übergeben.

„Wir sind eine Bildungsregion. Das zeigen auch die guten Bewertungen, die die Rehauer Berufssschule von Schülern, Lehrern und Unternehmen erhält“, betonte Landrat Dr. Oliver Bär, Vorsitzender des Berufsschulzweckverbands. “Doch Schule kostet Geld. Und je technischer eine Berufsschule ist, desto fortschrittlicher muss ihre Ausstattung sein“. Er dankte der Firma Arburg daher herzlich für die Unterstützung.

„Aktuell gibt es in den Schulen ja die Zwischenzeugnisse – und dieser Kooperation können wir heute ein tolles Zeugnis ausstellen“, fasste Oberbürgermeisterin Eva Döhla, stellvertretende Verbandsvorsitzende, zusammen und schloss sich dem Dank an.

Die vollelektronische Maschine ALLROUNDER 270 arbeitet im Gegensatz zu einer hydraulischen Spritzgießmaschine leise und sauber und kann auch in der Medizintechnik eingesetzt werden. „Sie verfügt über ein Greifersystem und arbeitet vollautomatisch, doch sie muss richtig eingestellt werden, damit ein Qualitätsprodukt herauskommt“, so Schulleiter Alexander Lang. Die Schülerinnen und Schüler in Ausbildung zu Verfahrensmechanikern für Kunststoff- und Kautschuktechnik lernen daran als Bediener die richtige Einstellung der Parameter wie Temperatur und Druck. „Mit der Maschine lassen sich Kunststoffteile von 2 Gramm bis 70 Gramm herstellen, für Anwendungsbereiche von der Autoindustrie bis hin zu Medizintechnik“, erklärte Pirmin Heinrich, Gebietsverantwortlicher im Außendienst der Firma Arburg.

Studiendirektor Alexander Lang, Standortleiter der Berufsschule in Rehau, betonte die Bedeutung der angebotenen Ausbildung: „Oberfranken, und besonders Stadt und Landkreis Hof sind ein Zentrum, der Kunststoffindustrie, die nach wie vor eine Zukunftsindustrie ist. Kunststoff ist bei den jungen Leuten etwas in Verruf geraten, doch gerade im Hinblick auf das Recycling ist es ein Zukunftsmarkt, in dem sich viel tut. Die Ausbildung zum Verfahrensmechaniker ist also eine attraktive Ausbildung für Jugendliche – und die Unternehmen suchen händeringend.“

Wie Lang berichtete, kommen die deutschlandweit besten Auszubildenden in diesem Bereich regelmäßig aus Bayern und sehr oft von seiner Schule: „Wir haben hier eine sehr gute fachpraktische Ausstattung, was es in anderen Bundesländern nicht gibt.“ Er dankte dem Berufsschulzweckverband sowie dem Partner Arburg für die Unterstützung, die es ermögliche, die Ausbildung so durchzuführen.

Die Helmut-Wagner-Berufsschule (Außenstelle der Staatlichen Berufsschule Hof am Schulort Rehau), benannt nach dem Pionier der Kunststofftechnik aus Rehau, bildet als Sprengelberufsschule die Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik aus Oberfranken, Unterfranken und die nördliche Oberpfalz.

(Quelle: Landkreis Hof)

Vertreterinnen und Vertreter der Berufsschule in Rehau, des Berufsschulzweckverbands und der Firma Arburg bei der feierlichen Übergabe der neuen Spritzgießmaschine.

Schulkodex –
ein Leitfaden für ein gelingendes Miteinander

2. Preis der Beruflichen Schulen beim Wettbewerb des Landesschülerrates
„Lebe Schule respektvoll“

Nach der externen Evaluation im Jahre 2010 setzte sich das gesamte Kollegium des Beruflichen Schulzentrums Hof – Stadt und Land mit der Stärken-/Schwächenanalyse des Evaluationsberichts auseinander. Handlungsfelder und Ziele wurden formuliert, die umgesetzt werden sollten. Diese Sammlung wurde vom QmbS-Team zusammengefasst und geclustert. Anschließend konnte das Kollegium die Schwerpunkte, die als wichtig erachtet wurden, mit Hilfe von Punkten auswählen. Die große Mehrheit entschied sich für die Erstellung eines Verhaltens-Kodex.
Das Ergebnis war für alle transparent. Die meisten Kollegen sahen es als vorrangige Aufgabe an, alle im Schulhaus Weilenden zu einem respektvollen Umgang miteinander zu motivieren. Ein entsprechendes Symbol sollte uns dieses Ziel immer vor Augen halten. Damit wurde ein recht langer und schwieriger Prozess eingeleitet, denn eine Akzeptanz solcher Instrumente in der Schule wird nur dann erreicht, wenn möglichst viele Ideen und Ansichten einfließen, so dass sich ein großer Teil aller am Schulleben Beteiligter mit dem Ergebnis identifizieren kann.
Es folgte eine sehr differenzierte Diskussion, welchen Namen wir diesem Projekt geben könnten. Mit dem Konsens, dass wir Verhaltensregeln aufstellen möchten, die für alle Personen, die am Schulleben beteiligt sind, als richtungsweisend gelten, war der Projektname „Schulkodex“ nur die logische Folge. Er sollte nicht nur für Lehrer sondern auch für Schüler, Sekretariat, Service-Personal, Eltern und Betriebe gelten. Somit wurden auch die SMV-Mitglieder in den Prozess mit eingespannt.
In der Steuergruppe fanden alle Ideen und Gedanken Gehör und wurden an Pin-Wänden festgehalten, sortiert und strukturiert. Hierbei kristallisierten sich allmählich vier Themenschwerpunkte als tragende Verhaltenseckpfeiler heraus.
In der Steuergruppe fanden alle Ideen und Gedanken Gehör und wurden an Pin-Wänden festgehalten, sortiert und strukturiert. Hierbei kristallisierten sich allmählich vier Themenschwerpunkte als tragende Verhaltenseckpfeiler heraus.
Schwierigkeiten machte dabei die Formulierung der Botschaften. So gab es neben allgemeinen Grundsätzen die sogenannten Wir- und Ich-Botschaften. In der Diskussion setzte sich die Meinung durch, dass jeder erst einmal an sich selbst diesen Maßstab der Verhaltensregeln anlegen sollte. Denn mit „Wir“ ist sehr oft nur der Andere gemeint. So wurden alle Botschaften generell  in die „Ich“-Form umgewandelt. Genau diese „Ich“-Form sicherte uns vorrangig den Preis beim SMV-Wettbewerb „Lebe Schule respektvoll“, wie uns ein Mitglied der Jury erklärte.
Dieser Prozess dauerte fast vier Jahre.  Es waren doch viele Meinungen aus drei Schulorten unter einen Hut zu bringen. Abschließend musste noch ein sehr wichtiger Punkt gelöst werden: die Prä-sentationsform. Uns wurde sehr schnell klar, dass die besten Absichten wenig Wirkung entfalten, wenn sie schlecht dargestellt sind. Einige kreative Mitglieder der Steuergruppe setzten sich zusammen und konnten nach einigen Monaten verschiedene Vorschläge unterbreiten. Da der Leuchtturm bereits für die Aufrufe für die Steuergruppensitzungen und das QmbS-Team genutzt wurde, fand dieser Vorschlag die meiste Akzeptanz bei den Teammitgliedern. Auch den Schülern gefiel er am besten. Der Leuchtturm steht als Symbol für Sicherheit und Führung. Der Lichtkegel fokussiert das gewünschte Verhalten in einer bestimmten Situation.
Das letzte Ziel war nun, den Leuchtturm in jedem Klassenzimmer, Sekretariat und Direktorat zu platzieren. So brauchte es einige „Bastler“, die die Tafeln letztendlich stabil zusammenbauten, um sie auch im Schulalltag interaktiv verwenden zu können. Einige Lehrer und die Auszubildenden des Maler- und Lackiererhandwerks unterstützten tatkräftig die Aktion. Im Mai 2015 war es dann endlich soweit: 96 Leuchttürme konnten in Hof, Münchberg und Rehau angebracht werden.

Anfang des Jahres 2015 erfuhren wir über unseren Schul- und Bezirksschülersprecher, Herrn Quarg, Auszubildender Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistungen, vom Wettbewerb des Landesschülerrates „Lebe Schule respektvoll“. Wir reichten kurz entschlossen dieses Projekt ein. Das Thema war wie für uns bestimmt, denn unser Leuchtturm wurde mit sehr viel Abstimmungsarbeit zwischen allen Beteiligten für den respektvollen Umgang entwickelt. Im täglichen Miteinander passiert es  seitdem immer öfters, dass der Lichtstrahl sowohl von Lehrern, Schülern, Service-Personal usw. – ohne Worte – auf das gewünschte Verhalten gerichtet wird. Beim Schreiben einer Schulaufgabe wäre dann z. B. im Kriterium „Ich achte auf faire Noten“ nicht nur die angemessene Aufgabenstellung des Lehrers beinhaltet, sondern auch die Fairness der Schüler, keine unerlaubten Hilfsmittel einzusetzen.

Die Jury fand, dass wir mit diesem interaktiven Symbol dauerhaft etwas für den respektvollen Umgang im Schulleben beitragen können. So durfte die SMV den zweiten Preis, mit 500 €UR dotiert, für ihre Kasse mit nach Hause nehmen. Die Schülersprecher, das QmbS-Team und die Schulleitung haben sich sehr darüber gefreut. Eine klasse Belohnung für ein bestimmt nachhaltiges Projekt.

OStR Jens Geipel